Es gibt keine Rückkehr zur Welt vor der Pandemie. In nur wenigen Monaten haben sich die Prioritäten in fast allen Bereichen unseres Lebens verändert. Während die Eingewöhnung an andere durch Einschränkungen eingeschränkte Formen der Freizeitgestaltung eine relativ geringe Herausforderung darstellt, ist die Situation auf dem Arbeitsmarkt ein weitaus gravierenderes Problem. Wird es dadurch zu einem Stellenabbau kommen? Oder lässt es sich verhindern?
Alles, was derzeit auf dem Arbeitsmarkt passiert, wird einen vergleichbaren Einfluss auf uns haben wie die früheren industriellen Revolutionen. Viele Berufe könnten verschwinden, andere werden sich im Zuge der Digitalisierung der Wirtschaft anpassen. Auf der anderen Seite hat uns die Pandemie gezeigt, welche Berufe unbedingt notwendig sind. Die Inhaber und Mitarbeiter von Friseur- und Kosmetiksalons haben sicherlich keinen Grund zur Angst. Wir haben ihre Wiedereröffnung wie eine Erlösung begrüßt. Auch Schneiderei, Schuhmacherei und Automechaniker werden wieder an Bedeutung gewinnen. Wir haben diese Dienste unabhängig von der wirtschaftlichen Situation in Anspruch genommen. Auch Online-Apotheken werden von diesem Trend profitieren. Die Gesundheitsbranche befindet sich derzeit in einem regelrechten Boom.
Wir werden auch einen enormen Bedarf an Arbeitskräften in Logistik-, Fertigungs-, Bau- und Handelsunternehmen sehen. Übrigens ist es nicht ausgeschlossen, dass sich viele Stellenanzeigen mit Remote-Arbeit befassen – die Pandemie hat gezeigt, dass Mitarbeiter im Home-Office genauso effektiv sind wie im Büro. Es wird auch deutlich positiver wahrgenommen als vor der Pandemie. Mitarbeiter sehen in dieser Arbeitsform den Vorteil einer größeren Flexibilität und die Möglichkeit, sie an unterschiedliche Lebensumstände anzupassen. Wichtig sind auch die Möglichkeit, Arbeits- und Privataufgaben zu vereinbaren und Zeit beim Pendeln ins Büro zu sparen. Im Ranking der Berufe, die von zu Hause aus ausgeübt werden können und die noch stärker nachgefragt werden, liegen Buchhalter und IT-Entwickler besonders weit oben.
Alle Fakten deuten darauf hin, dass das „Rezept“ für die Welt nach der Pandemie die Digitalisierung im weitesten Sinne ist. Vielleicht wird die sich dynamisch verändernde Wirtschaftslage zu einem wirksamen Treiber für die Umsetzung moderner Lösungen, die die Arbeit verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit steigern. Arbeitnehmer hingegen, die den Arbeitsmarkt nicht verlassen wollen, sollten entweder auf Berufe mit hohem Gemeinnützigkeitsniveau achten oder sich um ihre digitalen Kompetenzen kümmern. Die Wahrheit ist, dass die Fähigkeiten, die zum jetzigen Zeitpunkt erforderlich sind, um einen Job zu finden, deutlich von den Erwartungen abweichen. Um Geld zu verdienen, benötigen Sie nun einen einfachen Computer, eine Internetverbindung, intelligente Geräte und so weiter. Sie benötigen sogenannte Soft Skills, Programmierkenntnisse und gute Englischkenntnisse.
Die meisten dieser Faktoren hatten vor Covid weltweit keine Priorität. Es besteht jedoch kein Zweifel daran, dass die aktuelle Covid-Welt und die Post-Covid-Welt diese Fähigkeiten erfordern werden. 65 % der derzeitigen Kinderbevölkerung werden in Arbeitsplätzen arbeiten, die noch nicht geschaffen wurden. Trauen wir uns überhaupt zu erraten, welche?